Nachdem ich mich schließlich für die zweite angeschaute Wohnung entschieden hatte, ergab sich auch schon das erste Problem. Die Wohnung war unmöbliert. Natürlich war mir das vorher bewusst, aber ich dachte etwas naiv, dass mich das nicht vor allzu große Probleme stellen sollte. Im Land der unbegrenzetn Möglichkeiten und der großen Autos sollte es doch ein leichtes sein einen Pickup zu mieten und die gekauften Möbel nach Hause zu fahren. Aber ich wurde eines besseren belehrt.
Den ersten Versuch starteten ich und Anna am Freitag vor 2 Wochen. Nach langem suchen nach einem Mietwagenunternehmen, welches noch nicht ausverkauft war und unzähligen Anrufen fanden wir heraus, dass IKEA in Emeryville, welches der nächste IKEA ist laut Homepage Mietwagen verleiht, um die erstandenen Möbel auch vernünftig abtransportieren zu können. Mit dieser Auskunft begaben wir uns auf den Weg nach Emeryville mit der U-Bahn. Doch irgendwie hatte ich ein ungutes Gefühl bei der Sache. Ich wollte um jeden Preis vermeiden am Ende mit den Möbeln dazustehen und nicht mehr nach Hause zu kommen. Daraufhoin begaben wir uns zur Infostelle und die schickten uns zu einem Telefon was uns direkt zur Mietwagenverleihstelle verbinden sollte. Leider war aber der Mietwagen verleiher in Wahrheit Enterprise, der Autoverleiher aus Berkeley der uns bereits am Nachmittag schon gesagt hatte, dass er ausverkauft ist und folglich auch keine Autos zur Verfügung hatte. Sowas kann man natürlich auf der Homepage nicht sagen, dass es ein externer Verleiher ist. Ich meine, ganz ehrlich was nützt es mir, dass IKEA eine Standleitung zu Enterprise unterhält aber Enterprise in Berkeley sitzt und mich von dort aus nicht abholt. Nur die kleine Minifiliale die öfter geschlossen als geöffnet hat in Emeryville macht das und die hatte an diesem Tag, Freitags um 3 sowieso zu.
Na toll, umsonst zu IKEA. Oder doch nicht. Fast Delivery stand da auf dem Schild, wir also wieder ab zur Infotheke und nach dem Delivery Service gefragt. Pro Addresse kostet das 80$ egal was man kauft und wie viel man kauft. Kleinigkeiten wie Bettdecken, Stehlampen oder ähnliches werden aber generell gar nicht geliefert. Die hätte ich also nach Hause schleppen müssen, was im Nachhinein schwierig geworden wäre. Aber was für eine Logik. Darauf muss man erstmal kommen. Das Bett können wir ihnen liefern aber die Bettdecke ist zu klein, die müssen sie schleppen. Naja, da uns dass ein bisschen zu teuer erschien beschlossen wir die Möbel schonmal auszusuchen und am nächsten Tag wieder zurückzukehren. So mussten wir dann am Ende des Tages nahezu unverrichteter Dinge wieder abziehen.
Tag 2:
Tags darauf dachten wir, wir sind diesmal klug und mieten gleich ein Auto. Doch wieder das gleiche Problem: Autos ausverkauft oder man konnte die Autos nicht mehr zurückgeben. Der Verleiher machte um 12 Uhr mittags zu und wenn man das Auto bis dahin nicht zurückgegeben hätte, hätte man auch noch für Sonntag und einen Teil für Montag bezahlen müssen, sodass das billigste Angebot bei 120$ lag. Eigentlcih wollte ich aber an diesem Tag einziehen, da mich jeder weitere Tag in meiner alten Unterkunft ja auch 63 Dollar gekostet hätte. Also habe ich herumtelefoniert. Terri, die alte Dame bat mir ihre Hilfe an, allerdings konnte ich mir nur schwer vorstellen alles in ihren Volvo zu bekommen. Meine sonstigen Bekanntschaften hatten alle keine Autos und hatten außer leihen und liefern auch keine weitere Idee mehr. Als ich schon fast am aufgeben war, wollte ich mein Glück noch bei Craigslist versuchen. Auf diesem Portal verleihen und verkaufen die Amis alles erdenkliche und vielleicht konnte mir diese Wunderwaffe ja weiter helfen. Gesagt getan. Nach 10 min Recherche und einen Anruf hatte ich mir meinen privaten Umzugshelfer mit Auto für 30$/h geliehen. Dieser holte uns dann am IKEA ab, verlud unser Zeug, fuhr es heim und half uns das Zeug in die Wohnung zu tragen, was im Nachhinein ohne ihn extrem schwierig geworden wäre. Nach kurzer Fahrt im engen Cockpit des Pickups mit einer leicht müffelnden Hündin auf dem Schoß kamen wir dann zu Hause an und alles funktionierte wunderbar. Für 40$ war alles erledigt und ich kann nur jedem empfehlen es genauso zu machen. Vorallem auch die Schlepphilfe war im Nachhinein echt nötig und sehr hilfreich......
Nach kurzem Kampf beim Aufbau der IKEA-Möbel kehrte ich dann am Abend erschöpft nochmal zur letzten Nacht in der Stern Hall zurück, um am nächsten Morgen auch meine beiden Koffer und mein restliches Hab und Gut in meine neue Unterkunft zu bewegen.........
Mittllerweile wohne ich seit 2 Wochen hier in meinem neuen Heim. Nachdem einiges aufgeräumt, geputzt und neu eingerichtet wurde bin ich echt mega glücklich mit meiner Wohnungswahl und fühle mich hier shcon richtig wohl und zu Hause. Meine beiden Mitbewohner, der Neuseeländer Rick, der gerade seine eigene Firma aufbaut und der Jura Student Scott tragen ihr übriges dazu bei. Wir unternehmen gelegentlich etwas gemeinsam und essen oft am Abend zusammen und/oder trinken ein paar Bier. Das Gästezimmer ist auch soweit ein bisschen aufgeräumt, sodass ich endlich die lang erwarteten Bilder präsentieren kann:
I proudly present: Mein neues Zimmer!!!!!